Psychotherapie


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Was ist Psychotherapie?

Psychotherapie bedeutet wörtlich übersetzt „Behandlung der Seele bzw. seelischer Probleme“. Es geht dabei um die gezielte persönliche Auseinandersetzung mit dem eigenen Denken, Fühlen und Verhalten. Diese Auseinandersetzung wird unterstützt und begleitet von einer Diplom-PsychologIn oder einem Arzt/Ärztin mit im Schnitt fünfjähriger Zusatzausbildung. Seit dem 1.1.1999 ist eine staatliche Anerkennung (Approbation) Voraussetzung für die heilkundliche Ausübung der Psychotherapie, die zum Schutz der PatientIn eine ausreichende Ausbildung der PsychotherapeutIn sicherstellen soll.

Welche Psychotherapieverfahren gibt es?

Es gibt unterschiedliche psychotherapeutische Methoden, mit denen ein psychisches Problem behandelt werden kann. Die zur Anwendung kommenden Methoden richten sich nach der Ausbildung des PsychotherapeutIn und nach Ihrer speziellen Problemlage. Deswegen ist es wichtig, bei der Suche nach einer geeigneten PsychotherapeutIn nach der Ausbildung der PsychotherapeutIn zu fragen, da nicht jede Methode bei jeder Problematik geeignet ist. Häufig haben PsychotherapeutInnen auch Kenntnis in verschiedenen Behandlungsmethoden. Aufgrund neuer Bestimmungen werden die Kosten von der gesetzlichen Krankenversicherung für alle Altersgruppen seit dem 1.1.1999 nur noch für Verhaltenstherapie und tiefenpsychologische bzw. analytische Therapieverfahren übernommen.

In der Verhaltenstherapie steht das aktuelle psychische Problem und seine Bewältigung im Vordergrund. Die persönliche Lebensgeschichte findet besondere Berücksichtigung, da sie für die Entstehung und Aufrechterhaltung des Problems wichtig ist. Es werden Erklärungsmodelle für die aktuellen Probleme erarbeitet. Die PatientIn hat die Möglichkeit, neue Denk- und Verhaltensweisen auszuprobieren, die mit angenehmerem Fühlen und Empfinden einhergehen können, und sich diese im Sinne eines Lernprozesses anzueignen. Dabei wird großer Wert auf die Absprache der Therapieziele und Vorgehensweisen mit der PatientIn gelegt. Die Wirksamkeit der Verhaltenstherapie ist bei vielen psychischen Problemen, wie z. B. Depressionen, Ängsten, Zwängen und Selbstsicherheitsproblemen wissenschaftlich sehr gut belegt.

Tiefenpsychologische Verfahren wie auch die Psychoanalyse gehen davon aus, dass aktuelle psychische Probleme Folge unbewusster Konflikte aus der Kindheit sind, die in der Therapie wieder bewusst gemacht und bearbeitet werden sollten. Dazu werden u. a. Gedanken und Gefühle in freier Assoziation geäußert und ggf. Trauminhalte mitgeteilt, die dann als symbolische Äußerungen unbewusster Inhalten gedeutet werden.

 

Warum Psychotherapie?

Psychotherapie bietet Hilfe bei Störungen des Denkens, Fühlens und Handelns. Häufige Anlässe für Psychotherapie sind u. a. Depressionen, Ängste, Zwänge, aber auch körperliche Beschwerden, die durch psychische Probleme entstehen oder aufrecht erhalten werden. In der Regel leiden die Menschen, die therapeutische Hilfe suchen, oder oft auch deren Angehörigen oder Freunde, stark unter deren Beschwerden, so dass eine Veränderung gewünscht wird. Die Probleme können eine Reaktion auf konkrete Ereignisse – Verlust eines wichtigen Menschen, Verlust von Arbeit oder Heimat, körperliche Krankheit, erlebte Gewalt u. v. m. – darstellen oder auch ohne einen konkreten äußeren Zusammenhang erlebt werden „Lösungsorientiert“ meint in diesem Zusammenhang, dass der Fokus der Beratung nicht auf die Problemebene gerichtet ist (z.B. „Warum mache ich immer wieder etwas falsch?“), sondern auf die Lösungsebene („Was kann ich anders machen und wie gelingt mir das?“).

Ob eine Psychotherapie im Einzelfall angezeigt ist, lässt sich mit Hilfe einer PsychotherapeutIn bei einem Vorgespräch klären. Bei bestimmten psychischen Störungen kann auch eine unterstützende medikamentöse Behandlung durch eine PsychiaterIn zweckmäßig sein.

(Informationen der DGVT (Auszug): http://www.dgvt.de/patienteninformation.html)